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„Produkte verkleinern und rosa färben ist kein Gender Marketing“
Die Autorin und Marketingexpertin
Diana Jaffé sprach beim Werkstattgespräch im März in der
Designwerkstatt über Frauen und Männer als Zielgruppe. Das Gender
Marketing erforscht die Unterschiede beim Kaufverhalten und bietet
Lösungen für die Vermarktung.
Die
neuesten Zahlen aus den USA belegen es eindrucksvoll. Frauen treffen 83
bis 87 Prozent aller Kaufentscheidungen oder sind maßgeblich daran
beteiligt. Dass Frauen und Männer als Käuferzielgruppe unterschiedlich
angesprochen werden müssen, belegte Diana Jaffé beim Werkstattgespräch
in der Designwerkstatt mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis.
Eine Alltagsszene beim Einkauf
Ein Mann geht in den Supermarkt. Er will Milch kaufen. Unbeirrt und
zielstrebig läuft er in Richtung Kühlregal. Blickt auf seine
Einkaufsliste. Und greift zur notierten Marke. Eine Frau hingegen geht
mit offenen Augen durch den Laden, stets auf der Suche nach einem
Sonderangebot oder einer Köstlichkeit für Familie und Freunde. Dabei
betrachtet sie die unterschiedlichen Sorten und entscheidet sich
letztlich nach dem Preis, wenn es keine Qualitätsunterschiede bei den
angebotenen Produkten gibt.
Lösungsansätze für den Einzelhandel. Produktplatzierung, die Frauen und Männer anspricht
Typisiertes Kaufverhalten ist ein Forschungsgebiet des Gender
Marketings, das die unterschiedlichen Konsumbedürfnisse von Männern und
Frauen erforscht und Lösungen für die Vermarktung bietet. Zentrale
Erkenntnis: Beide Geschlechter unterscheiden sich erheblich. „Sie
bewegen sich unterschiedlich durch den Laden. Brauchen andere
Informationen und Serviceleistungen bei ihren Kaufentscheidungen“,
erklärt Marketingexpertin Diana Jaffé den interessierten
Einzelhändlern. „Auch legen sie unterschiedlichen Wert auf das
Ambiente.“
Die Betriebswirtin gibt praktische Tipps für die
Ladengestaltung. „Sie können beobachten, wenn ein Paar einen Laden
betritt, dass immer einer nörgelt und das Geschäft möglichst schnell
verlassen will.“ Abhilfe schaffen beispielsweise gemütliche
Sitzgelegenheiten, wenn das Geschäft nur Produkte für ein Geschlecht
anbietet. „Haben Sie Produkte für beide, so empfiehlt es sich, die Ware
für Männer in der Nähe des Ganges zu platzieren und mit den Produkten
für Frauen in die Tiefe der Ladenfläche zu gehen.“
Die Autorin und Marketingexpertin Diana Jaffé (rechts) erklärte
männliches und weibliches Konsumverhalten beim Werkstattgespräch in der
Designwerkstatt. Sie präsentierte der Leiterin Karin Ellmer (links)
einen Akkuschrauber von Bosch, der für die Bedürfnisse von Frauen und
Männern entwickelt wurde. Das Produkt ist ein Verkaufsschlager.
Ein herzlicher Dank für die Dekoration gilt:
Modehaus Matzer & Worsch,
www.matzer-worsch.de.
Penther, p3solutions GmbH,
www.penther.biz.
Blumen-Reinhardt, Gärtnerei im Postgrund.